Archiv der Kategorie: Rusch Artikel

Beschreibung um das Thema Rusch Artikel

52. Artikel Winter 1967

„Wie ernährt sich die Pflanze“

Die Kunstdüngung beruht auf der Mineralstofflehre, wonach die Pflanze nur die leichtlöslichen Salzformen der Mineralien zu ihrer Ernährung braucht.

Die Pflanzen verlieren jedoch mit der Zeit die Widerstandskraft gegen Insekten, Bakterien und Viren, verlieren die Fähigkeit zur Ausbildung von Aromen, Geschmacksstoffen und die dauerhafte Fortpflanzungsfähigkeit, was sich auch auf die, diese Pflanzen fressenden Tiere, überträgt.

Die Grundlage der Kunstdüngung, die Mineralstofflehre, ist daher nicht richtig, sie ist bestenfalls eine kleine Teilwahrheit über die Pflanzenernährung.

Das Wesentliche an der Dauerfruchtbarkeit von Kulturböden, Pflanzen und Tieren muss etwas anderes sein, ein Vorgang, den man bisher noch nicht kennt oder nicht beachtet hat. Liebig selbst hat, als er anfing sich zu korrigieren, gemerkt, dass die Mineralsubstanzen der Natur nicht etwa Kunstdünger sind, welche die Pflanze ohne jede Hilfe direkt aufnehmen kann, sondern unlösliche Substanzen, die der Pflanze durch Lebensvorgänge zugänglich werden. Er hat schon lange vor uns gewusst, dass die Ernährungsvorgänge zwischen Boden und Pflanze durch Lebensvorgänge gesteuert werden, die unendlich viel wichtiger sind, als der Mineralstoffwechsel.

Letzteres wurde zwischenzeitlich noch erweitert durch die Entdeckung von Wirkstoffen (Vitamine, Enzyme, Hormone, Fermente) und der Spurenelemente, welche ebenfalls von der Pflanze gebraucht werden, allerdings nur in kleinen und kleinsten Mengen. Die entscheidende Wahrheit ist aber auf diesen Wegen der Stoff-Analysen nicht zu finden. Sie ist nur auf neuen Wegen zu finden, die zu einer anderen Art von Wissenschaft führen, zur Wissenschaft vom Lebendigen. Diese Lebensforschung wird schwierig und schließlich unmöglich dort, wo man zum wissenschaftlichen Erkennen die ganzen unversehrten Lebensvorgänge selbst nötig hat. Denn bei der Materie um die es sich hier handelt, dreht es sich um lebende Substanzen. Ein Boden auf dem man die Pflanze künstlich ernähren muss, unterscheidet sich von einem natürlichen Boden dadurch, dass sich Leben in letzterem befindet, dass dort Lebensvorgänge ablaufen und lebende Substanz darin enthalten ist. Der Unterschied zwischen der künstlich ernährten und der organisch wachsenden Pflanze besteht also u.a. darin, dass der letzteren „lebende Substanz“ zur Verfügung steht.

Alle Lebensvorgänge laufen nach den gleichen Grundsätzen ab und bedienen sich der gleichen toten wie lebenden Materie, ob es sich nun um das Leben von Bodenbakterien, Pflanzen, Tieren oder Menschen handelt. Wir finden die gleichen Substanzen in dem einen, wie in dem anderen, wir finden sie immer dort wo Leben ist.

Wir wissen heute, dass die lebende Substanz die Möglichkeit hat, überall hindurchzugehen, zB durch die Wurzelhäutchen der Pflanzen, oder die Schleimhautzellen des menschlichen und tierischen Darmes.

Jeder Organismus hat freies Auswahlvermögen welche Substanzen er aufnimmt und welche nicht, er trifft eine Auswahl, die seiner Gesundheit und seiner Fruchtbarkeit dient. Dieses Auswahlvermögen hat er bei den einfachen Nährstoffen nicht, die muss er nehmen, ob er will oder nicht (Überdüngung mit Kunstdünger).

Jeder Organismus braucht lebende Substanz und je größer der Zellstaat eines Organismus wird, umso größer wird seine Abhängigkeit von der Umwelt, umso mehr bedarf er der Ergänzung aus der Umwelt. Er kann sehr lange sein Leben ohne Nachschub an lebender Substanz fristen, nimmt jedoch von Generation zu Generation an Lebensfähigkeit und Lebenstüchtigkeit ab, es entsteht ein Mangelzustand an biologischen Fähigkeiten.

Wir haben es mit dem Kreislauf der lebenden Substanz zu tun, der nötig ist, um alle Lebewesen gesund zu erhalten und zur vollen Entfaltung ihres Lebens und ihrer Fruchtbarkeit zu befähigen.

Voraussetzung ist aber, dass das Bodenleben eine solche Auswahl bereithält, das geschieht dann, wenn wir das Bodenleben in Ordnung halten, auf jede Einmischung in die natürlichen Lebenskreisläufe verzichten, ja sogar wenn man die Bodenarbeit auf das geringstmögliche Maß beschränkt.

51. Artikel Herbst 1967

„Warum wir den Boden mikrobiologisch untersuchen“

Der Test ist mühsam und sehr arbeitsaufwendig für alle Beteiligten, eine umfangreiche zusätzliche Arbeit. Was hat sie für einen Sinn?

  1. Durch den organisch biologischen Landbau soll den Mitmenschen eine gesunde Nahrung geschaffen werden, es soll besser gemacht werden als bisher. Wer solches unternimmt, braucht eine Kontrolle. Eine Kontrolle um der Aufgabe willen, um der Arbeit willen, eine Selbstkontrolle.
  1. Der biologische Landbau will gesunde, wertvolle Nahrung schaffen. Es wäre nun erheblich einfacher, wenn es brauchbare Methoden gäbe, an den Produkten selbst zu prüfen, ob sie den Anforderungen an eine solche „Heilnahrung“ entsprechen. Es gibt aber derzeit keine für solche Untersuchungen brauchbaren Methoden. Es ist erheblich einfacher, die biologische Qualität des Bodens fortlaufend zu kontrollieren: die Bodenqualität entspricht haargenau der Pflanzenqualität, denn ein kranker Boden bringt kranke Pflanzen hervor, nur ein gesunder bringt gesunde Pflanzen hervor. Hauptsächlich deshalb haben wir den Bodentest so eingerichtet, dass er uns ein zuverlässiges Urteil gibt über die biologische Bodenqualität. Wir benutzen dabei Bakterien, deren sich die gesunde Pflanze zur Nahrungsbeschaffung bedient, es handelt sich da sozusagen um die „Darmflora“ der Pflanze, die untersuchungsmäßig zum Einsatz kommt.
  1. Wieviel Mengenleistung können wir von dem geprüften Boden erwarten? Es wird festgestellt wie viel Zellen ein solcher Boden hervorbringen kann, indem man ihm das Wachstumsklima verschafft durch Wärme, Wasser und Nährstoffe bei der Untersuchung. Die Zellzahl sagt aus, wieviel Pflanzenmasse erwartet werden kann.
  1. Die Lebendigkeit des Bodens und der Gütewert der Kleinlebewesen (Bakterien) tritt zu Tage.
  2. Wichtige Erkenntnisse, die die mikrobiologische Bodenuntersuchung geschenkt hat:
    Fremdstoffe verwendet im Stall oder Haushalt, die das Bodenleben verderben. Die Gefährlichkeit der Obstspritzungen für alles Land ringsum. Die Gefährlichkeit nicht nur der Gifte gegen Schädling und Krankheit, sondern auch der Hormonstoffe und Wirkstoffe der Unkrautbekämpfung.
    Alles das verdirbt das Bodenleben, wie der Test zeigt.
  1. Von der mikrobiologischen Untersuchung haben wir auch gelernt, dass der Boden in Schichten (zwei verschiedenartige Gareschichten) arbeitet, die streng getrennt arbeiten müssen, die man nicht durcheinander bringen darf, wenn man der Pflanze nicht einen Schaden zufügen will. Erst seitdem wissen wir ganz genau, dass man den Pflug und den Spaten mit großer Vorsicht anwenden muss, dass man die Ordnung im Boden vernichtet, wenn man zu tief pflügt, dass man keine unzersetzten, frischen organischen Massen, wie die Gründüngung und den Stallmist unterpflügen darf, weil man damit schweren Schaden an der biologischen Bodenqualität anrichtet und die Pflanzen krank und schädlingsanfällig macht.
  1. Wir haben gelernt, dass der Haufenkompost in seiner Endreife wesentlich mehr Zellen verbraucht, als das flächig aufgebrachte Material (Herbstgeschehen der Natur) das den Bodenbakterien beste Nahrung bietet. (Flächenkompost)
  1. Durch den Test wurde es möglich, sämtliche Zukaufdünger auf Leistungsfähigkeit und Güte zu überprüfen.
  1. Es wurde mit den Bodenproben auch gleichzeitig eine exakte pH Messung möglich. Es entwickelte sich allmählich daraus eine ganz andere Landbautechnik, eine ganz andere Art der Bodenbearbeitung. Wir hätten ohne die fortlaufenden mahnenden Resultate der Bodenuntersuchungen niemals den Mut dazu gefunden, die gesamte Bearbeitungstechnik umzustellen und gar manchmal das Gegenteil dessen zu fordern, was vorher gefordert war. Das wäre sicher noch nicht, wenn uns der Test nicht die Wahrheit gezeigt hätte, nicht ein paar Einzelteile, sondern die vielen Tausende, die wir gemacht haben.

 

50. Artikel Sommer 1967

„Die organisch-biologische Kulturpflanze und ihr Gegenstück“

Ein sehr eindeutiges Zeichen des Gegensatzes dieser beiden Pflanzenerscheinungen sind die Gesundheitszeichen.
Es gibt sehr eindeutige Gesundheitszeichen bei den Lebewesen, seien es nun Menschen, Tiere oder Pflanzen. Auf diese Weise kann man den biologischen Wert von Lebensmitteln bzw. Kulturpflanzen prüfen und nur auf diese Weise. Diese Zeichen sprechen eine ganz deutliche Sprache.

So ist es fü den vollkommenen biologischen Landbau typisch, dass die Felder gleichmäßig schön stehen, das ist ein erstes Gesundheitszeichen.

Ein zweites, sehr viel wichtigeres Zeichen ist das Verhalten der Pflanze während ihres Daseins. Es ist in der Natur so eingerichtet, dass diejenigen Lebewesen die größten Lebens-Chancen haben, die gesund sind, dh. wenn sie sich zu wehren verstehen gehen die natürlichen Angriffe der Umwelt; sowohl der unbelebten Natur wie Hitze, Trockenheit, Kälte, Nässe, als auch der belebten Natur und hier vorzüglich gegen den Schädlingsbefall. Der Schädling, seien es Käfer, Würmer, Bakterien oder Pilze, ist ein ganz normales Geschöpf wie alle anderen auch und nimmt sich was er braucht. Er geht in eine seuchenhafte Vermehrung, wenn man es mit kranken Pflanzen zu tun hat, die befallen und geschädigt, bzw. auch aufgefressen oder ausgerottet werden. Um diese kranken Gewächse wenigstens bis zur Ernte am Leben zu erhalten, muss man zum Gift greifen, um sogenannten Pflanzenschutz. Mit zunehmender Kunstdüngung wurde das Auftreten von Krankheitserscheinungen zur normalen Begleiterscheinung. Die kunstgedüngte Pflanze kann sich gegen solche Angriffe nicht wehren im Gegensatz zur Pflanze aus dem organisch-biologischen Anbau. Das ist ein zweites Gesundheitszeichen.

Mit dem Anwachsen der Kunstdüngung entstanden im Tierstall allerlei Probleme unter anderem die Unfruchtbarkeit. Auf den organisch-biologischen Betrieben stirbt die Unfruchtbarkeit von selbst aus. Schon nach wenigen Jahren kann man damit rechnen, dass kaum noch Sterilität vorkommt und das jetzt, da es sich bereits um viele Hunderte von Ställen und vielen Tausenden von Rindern handelt. Ein weiteres Gesundheitszeichen für die organisch-biologische Kulturpflanze.

Nun zur Gegenüberstellung der beiden Ernährungsrichtungen. Die zunehmende Kenntnis über die Ernährung hat den Beweis erbracht, dass man auf keine Weise künstliche Ernährung herstellen könne. Die einzelnen Verhältnisse der Stoffe, die sich in einer natürlichen Nahrung befinden sind kompliziert. Die Ordnungen nach denen sich Nahrungen in der Natur bildet, sind so wenig nachzuahmen, dass man niemals dahin kommen wird, auf künstliche Weise eine Nahrung so vollkommen zuzubereiten, wie die natürlichen beschaffen sind. Die Pflanzennahrung wird im Boden zubereitet: dazu muss der Boden leben, dh. er muss möglichst viele und möglichst vielfältige Lebensvorgänge in sich haben. Dr. Caspari sagt: „Düngen heißt nicht die Pflanzen füttern, sondern den Boden lebendig machen.“ Dies geschieht mit den Abfällen aus dem Bezirk des oberirdischen Lebens und mit Urgesteinsmehl. Diese Nahrung aber ist für die Pflanze echt Heilnahrung. Man darf sich nicht in den Kreislauf der Nahrungssubstanzen einmischen, dann entsteht von selbst Gesundheit.

Der liebe Gott kann uns ein gewisses Maß an „Künstlichkeit“ hingehen lassen, weil es die Gesamtheit der lebendigen Schöpfung noch nicht gefährdet; wenn wir dieses Maß aber überschreiten, dann setzt er seine „Gesundheitspolizei“ (sog. Schädlinge) ein, dann straft er uns mit Entartung, mit Krankheit und Siechtum. Er allein bestimmt die Grenzen, die wir einzuhalten haben. Der biologische Landbau ist eigentlich nichts anderes, als die bewusste und organisierte Beschneidung auf die natürlichen Grenzen unseres Könnens, auf die Grenzen, die die Agrikulturchemiker nicht geachtet haben.

49. Artikel Frühjahr 1967

„Biologischer Landbau – Warum?“

Man kann es in 2 Sätzen sagen: Weil der gegenwärtige agrikulturchemisch ausgerichtete Landbau eine Gefahr für die Gesundheit aller Menschen ist, und weil dieser Landbau keineswegs in der Lage ist, der Menschheit gesund-machende Heilnahrung zu liefern.
Zunächst also um des Giftes willen: Man sollte doch heutzutage nicht mehr zu behaupten wagen, dieses tausend-tonnenweise alljährlich ausgestreute unzerstörbare Gift sei harmlos für das Lebendige. Man weiß wie es sich in alles Leben einschleicht, wie man schon das DDT in den antarktischen Fischen wiederfindet, wo ganz gewiss kein solches Gift gebraucht wird. Der Weg Schädlinge durch Gift abzuwehren, ist einfach falsch, von Anfang an grundfalsch. Wenn sich die Schädlinge, die normalerweise ganz harmlose Genossen sind, sich plötzlich seuchenhaft vermehren, dann lässt sich dieser Vorgang nicht mit Gift wegdisputieren. Man muss der Sache auf den Grund gehen und fragen, ob wir etwa die Gleichgewichte der Natur gestört haben.
Auf diesbezügliche falsche Handlungen folgt prompt die Gegenreaktion. Man hat in der Kunstdüngerwirtschaft oft die Pflanze falsch ernährt. Die künstliche Pflanzenernährung ist keine natürliche Ernährung. Wir müssen der wachsenden Pflanze die Auswahl ihrer Nahrung selbst überlassen, sie kann das besser. Das heißt: Wir müssen das Leben des Bodens pflegen, damit die Pflanze sich dort aussuchen kann, wessen sie zur vollen Gesundheit bedarf. Wenn uns das gelingt, dann bleibt die Pflane gesund und es tritt keine seuchenhafte Schädlingsvermehrung mehr auf, denn dem Schädling schmeckt die gesunde Pflanze nicht.

Nun zum zweiten Satz: Der agrikulturchemische Landbau ist nicht imstande, der Menschheit gesund-machende Heilnahrung zu liefern.
Eine Kulturpflanze, die des künstlichen Schutzes bedarf, kann sich offensichtlich nicht selbst beschützen. Heilen aber kann man diese Pflanze nur, wenn man auf die großen künstlichen Eingriffe in den Stoffwechsel der Kulturpflanze ganz verzichtet, vor allem auf den synthetisierten Stickstoff. Eine schädlingsanfällige Pflanze kann niemals als Heilnahrung dienen. Wenn wir diese Zusammenhänge zwischen Bodengesundheit und dem Zustand Pflanze, Tier und Mensch durchdenken, dann geht uns etwas auf von der Weisheit, mit der die Natur gelenkt wird, dann ahnen wir etwas von der Macht, die über uns ist und der wir am besten gehorchen, wenn es uns und unseren Nachkommen wohler gehen soll.
Wenn wir aber weiter so wenig gehorsam sind wie in den letzten Jahrzehnten, wenn wir weiter die Industrialisierung vornean setzen und das Lebendige vergessen, dann wachsen von selbst die kranken Gehirne, die Massenvernichtungsmittel auf die Menschheit loslassen werden und dann gibt es immer mehr Menschen, die das geduldig hinnehmen.
Ein kranker Boden macht kranke Pflanzen und kranke Pflanzen machen kranke Tiere und Menschen. Der künstliche Landbau bringt uns nur die Möglichkeit der Regeneration, der Genesung von der Degeneration von der Entartung, er bestiehlt uns um die Heilnahrung, wie sie bereits der alte Arzt Hippokrates gefordert hatte.
Dies ist die Antwort auf die Frage: Warum biologischer Landbau?

48. Artikel Winter 1966

„Was ist Humus?“

Wer den biologischen Landbau in seinem tiefsten Wesen verstanden hat, der hat auch begriffen, dass es dabei um die Befreiung von herkömmlichen Begriffen geht. An die Stelle des materialistischen Denkens der letzten drei Generationen tritt das biologische Denken.

Die Naturwissenschaft der Vergangenheit betrieb ihre Forschungen in dem Gedanken, dass man alle Dinge der Natur in der Materie erforschen und durchschauen könne. So sieht der Agrikulturchemiker das Geheimnis der Fruchtbarkeit in der Verfügbarkeit von Stoffen, den Kernnährstoffen zu denen später die Spurenstoffe kamen. Fruchtbarkeit ist für ihn Materie.

Die materielle Auffassung von der Fruchtbarkeit führte dann auch ganz konsequent zu einer materiellen Auffassung von „Humus“. Mit dem Begriff der „Alten Kraft“ des Mutterbodens, wie sie dem „Alten“ geläufig war, konnte die Agrikulturchemie nichts anfangen. Nun ist aber das Wesentliche am Humus die „Alte Kraft“, die Fähigkeit, Samen und Setzlinge zum Wachstum zu bringen, zu einer aktiven Fähigkeit, zu einem Schöpfungsakt. Das Wesentliche an der Fruchtbarkeit sind Samen, Pflanzen und Humus, die Nährstoffe sind zweitrangig. Man kann Fruchtbarkeit nicht allein in Nährstoffen ausdrücken.

 

Das Entscheidende ist bei den lebendigen Dingen niemals der Stoff, sondern die Fähigkeiten des Lebendigen. Andererseits darf nicht vergessen werden, dass Leben nur mit Hilfe der Materie hervorgebracht wird und ohne das was wir Materie nennen, gibt es kein Leben.

Was ist nun aber Humus? Ist es Materie oder ist es nicht Materie? Humus ist auch Materie, wi können ihn sehen, ihn angreifen, ihn bearbeiten, aber er ist nicht nur Materie, er ist sehr sinnvoll geordnete Materie, für uns in nicht durchschaubarer Weise gebracht zu „biologischen Ordnung“ ein Gesetz nach dem die Atome und Moleküle in Reih und Glied gestellt werden. Diese biologische Ordnung macht das Leben aus und hat die Fähigkeit seine Ordnung weiter zu geben. Man nennt das die Fähigkeit zur Selbstvermehrung und das ist die Grundlage der Fruchtbarkeit!

Kann man aber nun noch sagen Humus sei Materie? Ist es nicht vielmehr diese nicht materielle Kraft, diese biologische Potenz, diese lebendige Fähigkeit, die das Wesen des Humus ausmacht? Humus ist etwas Lebendiges, das Leben vermehrt und seine Ordnung auf andere überträgt. Humus ist die Summe aller jener biologischen Ordnungen, die Gesamtheit aller der Fähigkeiten, die die lebendige Schöpfung vor unsere Augen stellt.

Humus ist nichts anderes als das lebendige Prinzip, das in allen Lebewesen wirksam ist. Das Eigentliche am Humus ist nicht der Stoff, sondern seine lebendigen Fähigkeiten, die „Alte Kraft“ wie unsere Vorväter sagten.

In die Hand gegeben ist uns im Humus die ewige Fruchtbarkeit, die wir uns dienstbar machen dürfen, wenn wir den Humus mit Ehrfurcht als das Geheimnis der Gesundheit, der Fruchtbarkeit, des ewigen Lebens, der Schöpfung betrachten.

Wir werden in alle Zukunft niemals imstande sein, das Geheimnis des Humus, seiner vielfältigen Fähigkeiten, seiner Lebensbedingungen und seiner Ordnungen zu entschleiern. Wir können Humus nur demütig für uns arbeiten lassen, weil nur er versteht, biologische Ordnungen zu schaffen und schaffen zu helfen. Gott ist nicht nur in den Menschen, er ist auch im Humus unserer Muttererde.

 

47. Artikel Herbst 1966

„Das höchste Gut ist die Gesundheit“

Dr. Hans Peter Müller zum 75. Geburtstag

Wir Menschen von heute erleben eine Zeit der Wandlungen. Alte Begriffe verschwinden, neue gestalten sich, auch die Gesetze der Gesundheit sind einer Wandlung unterworfen. Gesundheit war früher eigentlich nur das Freisein von Krankheit.

Die zunehmende Zivilisation hat nun allmählich Zustände mit sich gebracht, die offensichtlich großen Einfluss auf die sogenannte Grundgesundheit haben. Es lässt sich nicht mehr abstreiten, dass diese sogenannten Zivilisationskrankheiten zugenommen haben und weiter zunehmen.

Die Gesetze der Gesundheit von denen die frühere Medizin wenig wusste, treten immer mehr in den Vordergrund und ergeben folgendes Bild:

  1. Gesundheit ist biologische Ordnung: im Falle des Menschen ist es die Ordnung in der Zusammenarbeit sämtlicher Zellen und Gewebe.
  2. Gesundheit ist vorbildliche Funktion einer jeden Zelle im Zellenstaat „Mensch“. Ein Mensch ist nur so gesund, wie alle seine Zellen.

 

Beide Ordnungen sind voneinander abhängig: wenn auch nur ein einziger Zellverband seine Pflicht nicht erfüllen kann, gibt es keine vorbildliche Ordnung im Zellenstaat und der Körper kann nicht gesund sein. Aus diesen Erkenntnissen lässt sich ableiten, worauf es vor allem ankommt, wenn man gesund werden oder bleiben will.

Und wie kann man darauf einwirken die Gesundheit zu haben?

Man muss Ordnung in sich aufnehmen, wenn man in Ordnung bleiben will. Um die vorbildliche Funktion (die Grundlage aller Gesundheit) jeder Zelle zu erhalten, muss den Zellen gesunde, lebende Substanz zugeführt werden, wie sie nur die gesunde Pflanze und das gesunde Tier hergeben können. Beide aber müssen auf gesundem Boden stehen, der unbeeinflusst von künstlichen – chemischen Mitteln im Ablauf seiner Fruchtbarkeitsbildung nicht gestört wurde.

Und diese Gesundheit, die eigentliche Grundgesundheit, die kann uns kein Arzt und kein Tierarzt schenken, sondern nur die Ordnung der Natur.

Wer sie zerstört, der ist verloren, der zerstört sich selbst.

Des weiteren kann man dafür sorgen, dass unsere Lebensführung und unser Verhältnis zu der Umwelt und den Mitmenschen in Ordnung ist. Allerdings gibt es da keine allgemeingültigen Rezepte – das muss ein jeder mit sich selbst ausmachen.

46. Artikel Sommer 1966

„Gedanken über den Bodentest zu seinem 17. Geburtstag“ 

Mit dem Anschlag seiner 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg und seinem Bekenntnis zur „Freiheit des Christenmenschen“ hat Martin Luther den Christen den Weg zur Erneuerung ihrer Kirche gewiesen. Es war eine Elite, die den Kampf gegen die Trägkeit des Denkens und der Gewohnheiten aufnahm und die Geschichte hat ihnen recht gegeben. Das war vor 500 Jahren.

Vor 150 Jahren erfand der junge Chemiker Justus v. Liebig die Elementaranalyse und begründete die moderne Chemie. Der reife, erfahrene und weise alte Mann vertrat in späteren Schriften sehr nachdrücklich die organische Düngung des Bodens mit den organischen Abfallprodukten der Städte. (1865 Auftrag ein Gutachten zu erstellen über die Entsorgung der Abfallstoffe der Kanalisation von London, dh. Rückführung in den Kreislauf des Lebendigen).

Er lehnte die künstliche Stickstoffdüngung ab, damals den Chilesalpeter und vertrat die Ansicht, dass die „Mehrzahl der Kulturpflanzen darauf angewiesen seien, ihre Nahrung von der Ackerkrume durch die eigene Wurzeltätigkeit zu empfangen und dass sie absterben, wenn ihnen die Nahrung in einer Lösung zugeführt werde.“

Die Erkenntnisse des alten Liebig wuden damals nicht mehr gehört und wuden vom Tisch gewischt. Sie waren jedoch das Tor zu großen, neuen, biologischen Erkenntnissen.

Vor 60 Jahren wurde im Rahmen der jungen oganisch-biologischen Landbaumethode der Rusch-Test entwickelt – als Instrument zu Messung vor gegebener Düngermenge und biologischer Bodengüte.

Die Entwicklung hoher biologischer Qualität, das letzte Ziel unserer Mühen wurde mit Hilfe des Testes weitgehend gefördert. Die biologische Qualität eines Bodens besteht darin, dass er imstande ist, der wachsenden Pflanze ein reichhaltiges Angebot an sogenannten lebenden Substanzen zur Verfügung zu stellen. Diese lebendigen Kräfte, die ein leistungsfähiger Boden zu liefern vermag, verleihen den Kulturpflanzen alle die Fähigkeiten, die sie haben müssen, um ohne künstlichen Schutz zu wachsen und zu gedeihen.

Mit unserem Test können wi feststellen, ob ein Boden ein solch reichhaltiges Angebot an lebendigen Kräften hat oder nicht und dann die einzusetzenden Maßnahmen an Pflege und Düngung danach zu richten.

Es werden auch angebotene organische Dünger untersucht, bei denen sich erstaunliche Unterschiede ergeben wonach man sie empfehlen kann oder nicht.

Die Entwicklung und Steigerung hoher biologischer Bodenqualität wird gefördert:

  • Jeder kultivierte Boden muss ständig etwas Urgesteinsmehl zur Verfügung haben, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Wirkung des Urgesteins nur ganz allmählich zustandekommt.
  • Je öfter und je rücksichtsloser man die Bodenschichten durch tiefgreifende Bodenarbeit durcheinander bringt, um so geringer ist die biologische Bodenqualität.

Im Übrigen können wir glücklich sein, dass wir einen unbestechlichen Test haben, mit dem wir uns selbst und unsere Arbeit kontrollieren können.

Der Rusch-Test wird nur mehr in kleinem Rahmen von der Förderungsgemeinschaft für gesundes Bauerntum für ihre Bauern mit guten Erfolgen durchgeführt im Labor Mag. Andrè Gilhofer, Rebenleiten 10, 4170 Haslach, Österreich.

45. Artikel Frühjahr 1966

„Technik und Boden“

1) Globale Führungskräfte haben weltweit die Auflösung der bäuerlichen Klein- und sogar Mittelbetriebe angestrebt und weltweit verwirklicht.

2) Die Industrie schafft laufend neue Konsum- und Luxusgüter und übt auf junge Menschen eine eminente Saugkraft aus, diese zu erwerben und dazu braucht es Geld, das der Landbau nicht bietet, wohl aber die Industrie.

3) Die Jugend, – wohl mehr als jemals früher – auf die Befriedigung materieller Bedürfnisse eingestellt, folgt diesem Trend und die Landflucht kam in Gang.

4) Die Industrie hat zwischenzeitlich die maschinelle Entwicklung so weit vorangetrieben, dass die mechanisierte Landwirtschaft tatsächlich mit einem Bruchteil an arbeitenden Menschen auskommt.

5) Man hat auf diese Weise den Nährstand vieler Staaten umgewandelt in ein seelenloses Industrie-Unternehmen, in eine Fabrik. Die Maschine triumphiert und beherrscht das Denken.

6) Das Bodenleben ist unbekannt, man weiß nicht, dass die Muttererde ein lebendiges Wesen ist, das unter den Raupen der Maschine sterben muss.

7) Unter solchen Bedingungen ändert sich auch der Mensch, er wird zum Materialisten, für den nur der äußere Erfolg zählt in Geld und Autos. Das Tier wird zum Produktionsmittel und die Muttererde zur wesenlosen Maschine.

8) Um diesem dem echten Bauerntum so verderblichen Geist zu begegnen, geht Dr. Müller mit den Jungbauern in die Berge und lehrt sie das einfache Leben und sein Glück. Er stellt sie vor die Allgewalt der Natur und zeigt ihnen, dass der Beruf des Bauern mehr ist als die dicken Lohntüten des Industriearbeiters.

9) Jedes Befahren von Äckern und Wiesen ist ohne Ausnahme ein Leistungsverlust. Das Porensystem des Bodens, das sowohl die Atmung als auch die Bewässerung des Bodens vermittelt, wird durch die schweren Maschinen zusammengepresst bis vernichtet.

Wie ist nun dem Schaden zu begegnen?

a) Man fahre möglichst nicht aufs Land, wenn es nass ist, am wenigsten auf Lehm und Ton.

b) Je lebendiger der Boden, umso besser erholt er sich vom Press- und Mahlschaden, den die Maschine anrichtet.

c) Wer nicht mehr tiefpflügt (Pflugsohle), wer überhaupt am Pflügen einspart, spart auch an Bodenschaden.

d) Nackter Boden wird allemal schwerer geschädigt als bewachsener oder bedeckter (Nährdecke) und nackten Boden soll es ja im biologischen Landbau möglichst niemals geben.

e) Im biologischen Landbau überwiegt die Bearbeitung der Oberfläche und diese Arbeitsgeräte sind ohnehin leichter, man wird aber möglichst die Zugmaschine wählen, deren Konstruktion am günstigsten ist.

Am allerwichtigsten aber ist es doch, dass ein jeder den Schaden im Innersten empfindet, den eine jede Maschine auf dem Acker anrichtet.

44. Artikel Winter 1965

„Über den Stickstoff Kreislauf“

Der Stickstoffkreislauf ist ein Teil des gesamten biologischen Substanzkreislaufes, denn der Stickstoff ist neben dem Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff eine der wenigen Atomformen, aus denen die Lebensstoffe gebildet sind. Eine der wichtigsten Bildungen, deren sich das Leben bedient, sind die Eiweißstoffe und sie enthalten fast als einzige Lebensstoffe auch Stickstoff-Atome.

Die Bausteine der Eiweißstoffe (Proteine) sind die Polypeptide und diese sind aus Aminosäuren, deren es mehr wie 20 gibt, zusammengesetzt. Die Aminosäuren werden auf der Basis einfacher Stickstoffverbindungen aufgebaut, daher die überragende Rolle des Stickstoffs im biologischen Substanzkreislauf.

Das geschieht im Laufe von Lebensprozessen im lebendigen Boden, vorzüglich im Wurzelbereich der Pflanzen, aber auch im Organismus Pflanzen, Tieren und Menschen (arteigenes Eiweiß) in geringen Mengen.

Bei dieser Eiweißbildung spielen die Mikroben, vor allem die Bakterien, eine große Rolle. Damit ist der lebendige Boden mit seiner Mikroben-Flora eine höchst wichtige Einrichtung. Während die Pflanze ihre Kohlehydrate, auf die Tier und Mensch auch angewiesen sind, sehr wohl selbst herstellen kann (Chlorophyll Synthese), kann sie ihre Eiweiße ohne Mitwirkung des Bodens nicht in normaler Vollkommenheit bilden.

Das große Stickstoff-Vorratslager der Erde ist die Luft, es bestehen rund 80% der Luftgase aus reinem Stickstoff.

Man hat errechnet, dass auf unserer Erde in etwa stets die gleiche Menge an Stickstoff gebunden ist – wie man auch errechnet hat, dass die Menge der lebenden Substanz auf Erden in etwa immer die gleiche war und ist.

Der Stickstoff bleibt im Allgemeinen stets im biologischen Substanzkreislauf, er flüchtet dann, wenn Fäulnisprozesse in Gang sind, wenn organische Masse unter Luftabschluss fault, dann flüchtet er als gasförmiges Ammoniak NH3.

Im Gegensatz dazu steht die Fähigkeit vieler Bakterien nicht nur der Wurzelknöllchen der Leguminosen und der Azotobakter den Stickstoff aus der Luft zu binden, als Ausgleich für den Verlust.

Der organische natürliche Stickstoffkreislauf ist somit ein besonders wichtiger Teil der Lebenskreisläufe, mit ihm steht und fällt auch der biologische Landbau. Es ist daher Sorge zu tragen, dass alle organische Substanz Jauche, Gülle, Stallmist, Grünkompost, Gründüngung möglichst bald der natürlichen Zersetzung bei Luftzutritt (Rotte) zugeführt wird.

Sehr gestört wird jedoch der so entscheidend wichtige organische Substanzkreislauf durch das Hinzufügen von synthetischem Stickstoff. Von da an werden sämtliche Lebensvorgänge des Bodens verfälscht, weil ja den nahrungsaufbauenden Bakterien ein Teil ihrer Arbeit abgenommen wird ohne den sie nicht normal funktionieren. Es geht um die Harmonie der Lebensvorgänge, um die physiologische Bodenfunktion, ohne die eine geordnete Stoffbildung nicht möglich ist. Es gibt eine Unzahl von Eiweißbindungen, die notwendig sind, um die Eiweißbausteine zu bilden, die von den höheren Lebewesen gebraucht werden. Eine solche Vielfalt können die Bakterien nur vorbereiten, wenn man sie in ihrem natürlichen Nahrungskreislauf lässt und ihnen nicht die Fremdstoffe der Kunstdünger aufzwingt, besonders keinen synthetischen Stickstoff.

43. Artikel Herbst 1965

„Der Stickstoff im biologischen Landbau“

Mit dem Stickstoff steht und fällt sowohl die Kunstdüngerwirtschaft wie der biologische Landbau, denn tatsächlich „ohne Stickstoff gibt es kein Wachstum“.

Wir kennen den künstlichen Stickstoff, den die Chemiker in ihren Großanlagen aus der Luft synthetisieren und den natürlichen Stickstoff, den organischen, der durch Lebensvorgänge erzeugt wird. Zwischen diesen beiden Stickstoff-Formen gibt es entscheidende Unterschiede. Sie sind chemischer, physikalischer und biologischer Art und sind für uns im biologischen Landbau der allerwichtigste Unterschied im Stoffwechsel zwischen Boden, Pflanze, Tier und Mensch.

Das Lebendige auf Erden, das ja überwiegend aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff besteht, macht Gebrauch von den großen Vorratslagern der Natur an Stickstoff in Form der Luft. Eine der wichtigsten Bildungen, die das Lebendige aus den Elementen formt, ist das Eiweiß, das Protein in Form von über 20 Aminosäuren. Zu seinem Bau ist Stickstoff ein Grundbaustein. Eine weitere Tatsache ist maßgeblich, nämlich der Grundsatz, dass alle Stoffe, die einmal vom Lebendigen aufgenommen und zu den großen Molekülen verbaut wurden, deren sich das Leben bedient, möglichst vollständig wiederverwendet werden sollen zum biologischen Substanzkreislauf. Dieser ist der wichtigste Grundsatz aller Nahrung und aller Ernährung, dass diejenigen Stoffe, die für das Lebendige kennzeichnend sind, nicht immer wieder von neuem aus Grund- oder Rohstoffen gebildet, sondern aus dem „Kreislauf der Substanzen“ genommen werden.

Daher der Unterschied zwischen künstlichem und natürlichem Stickstoff. Der künstliche kommt unmittelbar aus dem Rohstofflager der Natur, aus der Luft, der natürliche hingegen ist seit kürzerer oder längerer Zeit, vielleicht bereit seit Jahrtausenden im biologischen Substanzkreislauf unterwegs.

Der Unterschied zwischen künstlichem und natürlichem Stickstoff:

  1. Der Chemische: Der künstliche Stickstoff besteht aus ganz einfachen Elementverbindungen, aus wenigen Atomen. Der natürliche Stickstoff kommt aus dem biologischen Substanzkreislauf und ist in Proteinen (Eiweiß) oder deren Bausteinen, den Aminosäuren enthalten. Es gibt deren mehr als 20, die Mischungsmöglichkeiten sind enorm.

  2. Der Physikalische: Stickstoff kommt außer in seiner normal bekannten Form auch in der physikalisch ganz anderen Form von Isotopen vor. Das Angebot an Stickstoff-Sortenwahl, das die Natur der Pflanze biete, ist ein ganz anderes als das Zwangsangebot, das man der Pflanze mit künstlichem Stickstoff macht.

  3. Der Biologische: Stickstoff aus der Retorte ist biologisch-funktionell unwirksam, er wird als Salz in den Stoffkreislauf der Pflanze eingeschleust und wird als elementarer Baustein verwandt. Anders die Stickstoffverbindungen aus dem biologischen Substanzkreislauf, sie haben „Charakter“, sind biologisch-funktionell wirksam und erleichtern den Organismen ihren Aufbau.

Der künstliche Stickstoff kann keinesfalls den natürlichen Stickstoff, der im Fluss des Nahrungskreislaufes aus dem Boden zur Pflanze gelangt im Entferntesten ersetzen.