Warum beeinflusst künstlicher Treibdünger den Kreislauf der lebenden Substanz?
Das Geheimnis des gesunden Pflanzenwachstums ist der Stoffwechsel zwischen lebendem Boden und Pflanze. Die Agrikulturchemie gab sich alle Mühe, alle die Stoffe zu finden, die zum Pflanzenwachstum nötig sind. Man fang zunächst die sogenannten Kernnährstoffe, später die Spurenstoffe und schließlich die Wirkstoffe wie Hormone, Enzyme und Vitamine. Man war der Meinung, dass der Stoffwechsel lediglich auf diesen Stoffen beruhe und sie in angepasster Menge zur Verfügung stehen müssen. Die Praxis des chemischen Landbaus gründet sich noch heute auf diese einseitige Auffassung vom Stoffwechsel.
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass alle Lebewesen sogenannte offene Systeme sind. Das will Folgendes besagen: Jedes Lebewesen ist nicht nur imstande Stoffe in Salzform oder jedenfalls in kleinster Größenordnung und in einfacheren chemischen Bindungen in sich aufzunehmen, es ist vielmehr imstande, alles in sich aufzunehmen, wonach ihm gelüstet, auch sogenannte Großmoleküle (lebende Substanz). Die Größe der über den Stoffwechsel aufgenommenen Teilchen spielt kaum eine Rolle.
Es ist nun aber nicht so, dass der Körper damit zum Tummelplatz aller vorhandenen lebenden Substanzen wurde. Nein: Er selbst entscheidet, ob er eine lebende Substanz aufnehmen will oder nicht. Auf diese Weise wird der Kreislauf der lebenden Substanzen zwischen Boden und Pflanze kontrolliert und auf gleiche Weise natürlich auch der Stoffwechsel zwischen Pflanze, Tier und Mensch.
Es gibt einen Stoffwechsel der Nährstoffe vermittelt, und kein Lebewesen könnte ohne die ständige Zufuhr von Nährstoffen existieren. Es gibt aber außerdem einen Stoffwechsel lebender Substanzen und das ist etwas grundsätzlich anderes. Lebendige Substanzen unterscheiden sich von leblosen dadurch, dass sie sogenannte „Informationen“ in sich tragen, das sind Baupläne für die Bildung organischer Stoffe und Abläufe von Lebensvorgängen. Alle lebenden Substanzen auf der Erde stellen also eine Sammlung von vielerlei „Informationen“ dar. Ein Teil dieser Sammlung befindet sich immer innerhalb von Lebewesen, denn jedes Lebewesen bekommt mit der Vererbung seinen Vorrat an denjenigen lebenden Substanzen mit, den es braucht. Die übrigen lebenden Substanzen befinden sich auf der Wanderschaft zwischen den Lebewesen, also zB im Boden oder in der Nahrung.
Man muss sich nun vorstellen, dass ein voll funktionierender, also gesunder Organismus ungeheuer viele verschiedene „Sorten“ von lebender Substanz, also von „Informationen“ braucht. So braucht beispielsweise eine Pflanze ein gerütteltes Maß an Information für ihren Selbstschutz, ihre Blütenbildung, ihre Fruchtung, ihre Samenbildung usw.
Lebende Substanzen sind nicht absolut widerstandsfähig, sie können auf vielerlei Weise geschädigt werden, zB. durch Ermüdungsstoffe, durch Gifte, Pestizide u.v.a. Geschädigte lebende Substanzen verlieren dabei ihre „Informationen“ und werden für den Organismus unbrauchbar. Sie müssen dann gegen unversehrte lebende Substanzen ausgetauscht werden. Der einzelne Organismus ist imstande sich aus dem Riesenangebot an lebenden Substanzen genau diejenige auszusuchen, die er braucht.
Das setzt voraus, dass in der ungeheuren Masse vor lebenden Substanzen, die die Natur anbietet mit Sicherheit das gewünschte Ersatzteil zu finden ist, wenn die dazu nötige Vielfalt im natürlichen Kreislauf oder im zuführten organischen Dünger vorhanden ist.
Nur unsere Frage: Warum beeinflusst künstlicher Treibdünger den Kreislauf der lebenden Substanz?
Wer Treibdünger braucht, hat keinen ausreichend fruchtbaren Boden ein solcher vermag der Pflanze nicht zu bieten, was sie an lebender Substanz nötig hat.
Ferner: Wenn künstlicher Stickstoff in die Pflanze einströmt, so kommt die Pflanze in Gefahr bei Übermaß desselben, was vielfach der Fall ist, in ein Wachstumsfieber gezwungen zu werden. Dabei vernachlässigt sie manches, zB. ausreichende Wurzelbildung, Bildung von Abwehrstoffen, normale Gewebsausbildung.
Als Drittes: Wenn man dem Boden Stickstoff zufügt, so bildet sich ein einseitiges Bodenleben aus, zB. eine einseitige Bakterienflora. Das Bodenleben ist nicht mehr imstande lebende Substanzen auszubilden wie die Pflanze sie braucht. Es ist außerdem wahrscheinlich, dass bei der Anhäufung von Nitraten in der Pflanze als Folge der Treibdüngung, durch Reduktion Nitrite bilden und diese sind schwere Gifte.